Navigation und Service

Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Gefährliche Gase aus der Tiefe

Radon ist ein natürlicher Bestandteil unserer Luft, ist in hoher Konzentration jedoch gefährlich. Was es über den stillen Killer zu wissen gibt.

Letzte Aktualisierung: 25.09.2018

Ein Gebäude, über dem ein Symbol vor Strahlung warnt.
Für die Bewohner von belasteten Gebäuden kann Radon eine große Gefahr darstellen.

Tagtäglich in einer Giftwolke zu leben? Undenkbar. Für einige Menschen ist das jedoch die Realität. Sie leben in Häusern, die mit Radon belastet sind. Das radioaktive Edelgas ist farb-, geruch- und geschmacklos und entsteht überall dort, wo Uran natürlicherweise im Gestein vorkommt. Durch Risse und Spalten im Erdreich tritt Radon an die Oberfläche und kann durch Ritzen im Mauerwerk in Gebäude eindringen. Dort sammelt sich das Gas wie unter einer Käseglocke. Studien zeigen, dass Radon Lungenkrebs verursachen können – zwischen fünf und zehn Prozent aller Lungenkrebserkrankungen werden auf Radon und seine Zerfallsprodukte zurückgeführt.

Land informiert über Gefahren

Im Juli 2017 ist ein neues Strahlenschutzgesetz in Kraft getreten. Es verpflichtet jedes Land, bis Ende 2020 zu ermitteln, wo aufgrund der örtlichen geologischen Gegebenheiten mit höheren Radonkonzentrationen zu rechnen ist. In Schleswig-Holstein ist Wahrscheinlichkeit dafür eher gering. Dort wo dies aber der Fall ist, ergeben sich auch Konsequenzen, etwa für Arbeitgeber, Bauwillige, kommunale Bauämter oder Architektenbüros.

Das für Strahlenschutz zuständige Umweltministerium informiert im Internet über die Risiken von Radon und Möglichkeiten zur Vorbeugung. Darüber hinaus hat das Land eine Beratungsstelle eingerichtet, die Fragen von Bürgern und Institutionen beantwortet. Das Umweltministerium geht aber auch direkt auf Betroffene zu: Bei Informationsveranstaltungen klärt es Vertreter der kommunalen Landesverbände auf und hat bereits 2016 angeboten, die Radonkonzentration in deren Räumlichkeiten zu überprüfen.

Strahlung in der Atemluft

Radon hat eine Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Das bedeutet, nach dieser Zeit ist nur noch die Hälfte der ursprünglichen Konzentration messbar, der Rest zerfällt. Dabei entstehen wiederum radioaktive Folgeprodukte, wie etwa Isotope der Schwermetalle Polonium, Wismut und Blei. Werden diese eingeatmet, senden sie in der Lunge gefährliche Alpha-Strahlen aus.

Die Konzentration von Radon in der Atemluft wird in der Einheit Becquerel gemessen. Sie gibt an, wie viele Atome in einer Sekunde zerfallen. In deutschen Wohnungen beträgt der Mittelwert rund 50 Becquerel pro Kubikmeter, es wurden in Einzelfällen aber schon Konzentrationen von mehr als 10.000 Becquerel gemessen. Als gesundheitsschädlich gilt eine Dosis ab 100 Becquerel.

Weitere Informationen

Radonberatungsstelle des Landes Schleswig-Holstein

Bundesamt für Strahlenschutz: Radon

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen

Mastodon