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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht informiert sich über Situation in der Schafshaltung an der Westküste und Herausforderungen in der Wolfsprävention

Albrecht: "Schleswig-Holsteins Schafe gehören zu unserer Kulturlandschaft"

Letzte Aktualisierung: 04.05.2020

KIEL. Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht hat sich heute mit jungen Schäferinnen und Schäfern getroffen, um über aktuelle Herausforderungen und die Zukunft der Schafshaltung in Schleswig-Holstein zu diskutieren. Neben dem niedrigen Fleischpreis ging es um Fragen der täglichen praktischen Arbeit sowie um Maßnahmen in der Schafshaltung zum Schutz vor dem Wolf.

"Schleswig-Holsteins Schafe sind nicht nur für das Grünlandmanagement und die Fleischproduktion sehr wichtig. So, wie sie die Weiten des Landes insbesondere an der Westküste prägen, gehören sie fest zu unserer Kulturlandschaft", sagte Albrecht am Randes seines Besuchs auf dem Hof Hinz in Hillgroven. "Mir ist es wichtig, die aktuellen Herausforderungen in der Schafhaltung gemeinsam mit den Betrieben zu diskutieren und unsere Herdenschutzmaßnahmen sowie das Wolfsmanagement im Dialog weiter zu entwickeln."

In Schleswig-Holstein werden ca. 200.000 Schafe gehalten. Mit 20,8 Schafen pro 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche ist Schleswig-Holstein das Bundesland mit der größten Schafsdichte. Durch 241 Betriebe werden allein über 60.000 Schafe in Dithmarschen gehalten. Der Lammfleischpreis ist mit ca. 2,50 – 2,70 Euro/kg weiterhin auf niedrigem Niveau. Außerdem ist die Anzahl der durch Wölfe getöteten Schafe in den letzten Jahren stark angestiegen. So wurden 2019 insgesamt 221 Schafe durch Wölfe getötet oder mussten nach Rissereignissen notgeschlachtet werden. Fest angesiedelt hat sich in Schleswig-Holstein jedoch noch kein Wolf. Das Landwirtschaftsministerium geht derzeit von mehreren Wölfen aus, die sich gegenwärtig in Schleswig-Holstein aufhalten. Eine Reihe von Rissereignissen in Steinburg und Dithmarschen seit Mitte April sind möglicherweise auf Wölfe zurückzuführen.

Als Reaktion auf die Rückkehr des Wolfes und die steigenden Rissereignisse sind das Wolfsmanagement des Landes und die Förderung für Herdenschutzmaßnahmen seit 2018 massiv ausgebaut worden. Seit dem 1. April 2019 sind die Kreise Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Segeberg und Herzogtum-Lauenburg Wolfspräventionsgebiete. In einem Wolfspräventionsgebiet müssen Halterinnen und Halter Herdenschutzzäune nutzen, um weiterhin eine Ausgleichzahlung für ihre durch Rissereignisse verlorenen Schafe zu erhalten. Mit dem Inkrafttreten der sich jährenden "Wolfsrichtlinie" des Landes am 12. März 2019 wurde dazu eine hundertprozentige Finanzierung der Herdenschutzmaßnahmen möglich.

Insgesamt stehen für das Wolfsmanagement und den Herdenschutz 1.390.000 Euro im Landeshaushalt 2020 bereit. 2019 wurden bereits 114 Zuwendungsbescheide für Herdenschutzmaßnahmen in Höhe von insgesamt 1.500.000 Euro ausgezahlt. Bisher wurden 2020 weitere 25 Bescheide erstellt und 164.000 Euro ausgezahlt. Zusätzlich wurden aufgrund nachgewiesener Wolfsrisse betroffenen Nutztierhalter/-innen in den Jahren 2017-2019 Entschädigungszahlungen in Gesamthöhe von rd. 138.000 Euro bewilligt (2017: rd. 4.900 Euro, 2018: rd. 26.000 Euro, 2019: 107.100 Euro).

Während in den Wolfspräventionsgebieten Herdenschutzzäune eine Voraussetzung für Entschädigungszahlungen sind, gilt für Deichschäfer eine Ausnahmeregelung.

 

Jahr

Anzahl Wolfsübergriffe Schafe

Schafe getötet

Schafe notgeschlachtet

Gesamt

2017

2

6

0

6

2018

78

137

46

183

2019

106

157

64

221

 

Jahr

nachgewiesene Wolfsindividuen

2017

2

2018

6

2019

8

 

Weitere Informationen

Aktuelle Informationen zum Wolf in Schleswig-Holstein

Aktuelle Tabelle zu Wolfssichtungen und Rissereignissen

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede, Julia Marre und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung | Mercatorstraße 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/melund

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