Navigation und Service

Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht stellt Jahresbericht 2019 zur biologischen Vielfalt vor

"Mit jeder Art verlieren wir einen Teil unseres natürlichen Reichtums. Der Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt hat denselben Stellenwert wie der Kampf gegen den Klimawandel"

Letzte Aktualisierung: 18.12.2019

KIEL. Klimawandel, Intensivlandwirtschaft und andere menschliche Einflüsse setzen der Artenvielfalt und insbesondere dem Insektenleben in Schleswig-Holstein weiterhin stark zu. Das zeigt der Jahresbericht 2019 zur biologischen Vielfalt, den Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht heute (18. Dezember) in Kiel vorgestellt hat. "Es sind weiterhin große Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich, um den Insektenrückgang und den Verlust der Artenvielfalt im Ganzen zu stoppen und diesen Trend umzukehren. Das ist nur zu schaffen, wenn alle gesellschaftlich Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen", sagte Albrecht. "Mit jeder Art verlieren wir einen Teil unseres natürlichen Reichtums. Der Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt hat denselben Stellenwert wie der Kampf gegen den Klimawandel. Beide Entwicklungen bedrohen die existentiellen Grundlagen unserer künftigen Lebensweise."

Albrecht zum Insektenrückgang: "Land stellt weitere Finanzmittel zur Verfügung"

Das Land wird Maßnahmen zum Insektenschutz in der Agrarlandschaft verstärkt finanziell unterstützen. Zusammen mit den Mitteln des Bundes stehen somit allein für Schleswig-Holstein in 2020 insgesamt rund 5 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln zur Verfügung. Hiermit sollen insbesondere Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes gefördert werden, die unmittelbar den Insektenschutz unterstützen. Albrecht: "Diese Mittel sollen dazu beitragen, dass es auch in Zukunft noch summt und brummt. Viele früher allgegenwärtige Arten sind heute nur noch wenigen Spezialisten geläufig. Die Biodiversität ist ernsthaft bedroht."

Für eine Umkehr dieser Entwicklung müsse an vielen Stellschrauben gedreht werden. Unter anderem sei eine konsequente Reduktion der Nährstoffeinträge, insbesondere der Stickstoffverbindungen, dringend erforderlich. Zudem sei jeder Einzelne dazu aufgefordert, seine eigene Lebensweise bewusster zu reflektieren – sei es beim Konsumverhalten oder der Einstellung zur Pflege seines eigenen Gartens.

"Das Land hat schon viele positive Dinge angestoßen, hier sei nochmals ausdrücklich die vorbildliche Arbeit der Stiftung Naturschutz hervorgehoben", betonte Albrecht: "Auch die Fördervorhaben im Bereich Vertragsnaturschutz und Ökolandbau haben viel bewirkt. Aber es gibt auch Potentiale, die noch nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Hier seien exemplarisch die Möglichkeiten genannt, die das Straßenbegleitgrün des Landes bietet und die noch effektiver für Naturschutzleistungen optimiert werden können. Das Gleiche gilt für viele Gartenbesitzer, die bezüglich der Naturnähe ihrer Gärten noch über reichlich Optimierungspotenzial verfügen."

Das Land unternimmt verstärkte Anstrengungen für den Biologischen Klimaschutz. Dies betrifft insbesondere die Neuwaldbildung, die Wiedervernässung von Mooren und Moorböden sowie die Grünlandoptimierung. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß im Land spätestens bis 2030 jährlich um bis zu 700.000 Tonnen zu reduzieren.

Darüber hinaus haben gefährdete Arten direkt auf den intensiv landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen kaum Überlebenschancen, wie zum Beispiel viele Agrarvögel.

Eine Reform der Schwerpunkte der Europäischen Agrarpolitik mit anderen Förderschwerpunkten ist daher zwingend notwendig. "Dies soll im Dialog mit Landwirtschafts- und Naturschutzvertretern geschehen", so Albrecht.

Schwarzwildbestände hoch – Schalenwildbestände müssen auch weiterhin intensiv bejagt werden

Hinsichtlich der Jagdstrecken zeigten sich in diesem Jahr unter anderem witterungsbedingt leichte Veränderungen. Beim Niederwild waren im Jagdjahr 2018/2019 beispielsweise bei verschiedenen Arten wie Ringeltaube und Kaninchen weitere Streckenrückgänge zu verzeichnen. Die Strecken bei Waschbär und Nutria, beides sogenannte invasive Arten, sind hingegen weiter gestiegen. Auch die Schalenwildbestände bleiben auf anhaltend hohem Niveau und bedürfen kontinuierlich einer intensiven Bejagung, nicht zuletzt aufgrund des Umbaus unserer Wälder zu naturnahen und klimaresistenten Waldbeständen.

Hervorzuheben ist der immer noch sehr hohe Schwarzwildbestand. Dieser muss – obwohl die Jagdstrecke um 17 Prozent eingebrochen ist – noch weiter reduziert werden, um die ASP-Seuchenprävention zu unterstützen. "An dieser Stelle möchte ich allen Jägerinnen und Jägern im Land für ihr Engagement danken. Angesichts der bis kurz vor die deutsche Grenze vorgerückten Tierseuche sind aber auch weiterhin erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Schwarzwilddichte im Land weiter zu reduzieren, um eventuelle Befallsherde schnell eindämmen zu können", sagte Albrecht.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede, Julia Marre und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung | Mercatorstraße 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de |
Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/melund

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen

Mastodon