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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Angekündigte Wolfspräventionsgebiete treten am 15. März in Kraft

Letzte Aktualisierung: 14.03.2019

KIEL. Die Kreise Pinneberg, Dithmarschen, Steinburg und Segeberg sind ab Freitag (15. März) offiziell Wolfspräventionsgebiete (WPG). In diesen Gebieten sowie dem Kreis Herzogtum-Lauenburg, der bereits 2015 zum Wolfspräventionsgebiet erklärt wurde, finanziert das Land dauerhafte Herdenschutzmaßnahmen von Nutztierhalterinnen und -haltern. Mit dem Inkrafttreten der neuen „Wolfsrichtlinie“ des Landes am 12. März 2019 ist nun eine 100%ige Finanzierung der Herdenschutzmaßnahmen möglich. „Ziel ist es, die hier ansässigen und durchs Land wandernden Wölfe gar nicht erst an Nutztiere als Nahrungsquelle zu gewöhnen“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht.

Regelungen für Ausgleichszahlungen

Um auch zukünftig Ausgleichszahlungen für Wolfsrisse zu erhalten, müssen in Wolfspräventionsgebieten Halterinnen und Halter von besonders gefährdeten Nutztieren, wie Schafen und Ziegen, beim Land einen formlosen Antrag stellen. Dieser muss verdeutlichen dass sie dazu bereit sind, ihre Herden angemessen zu schützen. Die formlosen Anträge können der zuständigen Behörde über die Mailanschrift wolfspraevention@melund.landsh.de zugeleitet werden.

Digitale Antragstellung ab 15. März 2019 möglich

Seit der Bekanntmachung der Wolfspräventionsgebiete sind bereits über 70 Anträge eingegangen, die derzeit bearbeitet werden. Alle Halterinnen und Halter, die einen Antrag gestellt haben, haben weiterhin Anspruch auf eine Entschädigungszahlung nach einem Wolfsriss. Das gilt unabhängig davon, ob der durch das Land finanzierte Herdenschutz bereits geliefert werden konnte oder nicht. Die Ausstattung der Halterinnen und Halter wird gestaffelt nach Betriebsgrößen bearbeitet. Zuerst werden die Betriebe mit über 500 Mutterschafen versorgt, da diese Betriebe bereits etwa 60% der in der Region gehaltenen Schafe halten. Die Betriebe werden nach Antragsstellung individuell durch das Wolfsmanagement beraten und bei dem Ankauf von Zäunen begleitet. Der Antrag zur Kostenübernahme ist ab Freitag (15. März) 12:00 Uhr digital möglich. Die notwendigen Hinweise für das Online-Verfahren erhalten die Antragsstellerinnen und Antragssteller über die oben genannte Mailadresse.

Große Schafsbetriebe sollen bis Sommer ausgestattet sein

Wir haben innerhalb kürzester Zeit ein digitales und individuelles Verfahren auf die Beine gestellt, welches es den betroffenen Betrieben möglichst einfach machen soll, die notwendigen Anträge zu stellen. Wer noch analog arbeiten möchte, kann sich natürlich auch schriftlich beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) melden“, freut sich Albrecht über die rasche Umsetzung des Vorhabens. Die Beratung und Ausstattung der großen Schafsbetriebe soll bis zum Sommer abgeschlossen sein.

Spezielle Regelungen für Pferde- und Rinderhaltungen

Größere Weidetiere – insbesondere Pferde und Rinder – gelten aufgrund der Wehrfähigkeit dieser Tiere in der Regel nicht als gefährdet. Deren Halter müssen zunächst keinen Antrag stellen, da bei ihnen im Fall der Fälle die Ansprüche auf die Gewährung eventuell doch anfallender Ausgleichszahlungen auch ohne speziellen Antrag erhalten bleibt. Pferde- und Rinderhalter, die aufgrund ihrer speziellen betrieblichen Strukturen trotzdem eine Gefährdung befürchten, können natürlich ebenfalls Anträge stellen und werden durch das Wolfsmanagement betriebsspezifisch beraten.

Hintergrund:

Weitere Informationen zu den Wolfspräventionsgebieten finden Sie online in einem umfangreichen FAQ. Gründe für die Erklärung eines Wolfspräventionsgebietes sind die Anwesenheit eines residenten Wolfes (Aufenthalt von mindesten 6 Monaten), eines Wolfspaares oder eines Rudels in einem bestimmten Gebiet. Darüber hinaus stellen aktuelle Riss-Serien in einem bestimmten Gebiet (6 Risse in 10 Tagen) ebenfalls einen Indikator dar, der die Ausweisung eines WPG nötig machen kann.

Besonders gefährdet durch den Wolf sind Schafe und Ziegen. Alle Schaf- und Ziegenhalter in WPGs müssen daher einen Antrag stellen und nach Bewilligung innerhalb von vier Wochen die entsprechenden Maßnahmen durchführen, um die Voraussetzungen für Ausgleichszahlungen zu erfüllen.

Medien-Information vom 14. März 2019 zum Herunterladen  (PDF, 124KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Verantwortlich für diesen Pressetext: Jana Ohlhoff und Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung | Mercatorstraße 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/melund 

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