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Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) : Thema: Ministerien & Behörden

Nach Orkantief Sabine: Schleswig-Holsteins Deiche trotzen Sturmflutserie, aber
deutliche Sandverluste auf Sylt
Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Unsere Küstenschutzstrategie für die Deiche
hat sich in dieser schwierigen Situation bewährt“

Letzte Aktualisierung: 28.02.2020

WENNINGSTEDT/SYLT. Die Deiche der schleswig-holsteinischen Nordseeküste haben
der Kette von fünf Sturmfluten, die von Montag bis Mittwoch aufeinander folgten, gut
standgehalten. „Unsere Küstenschutzstrategie für die Deiche an Nord- und Ostsee hat
sich in dieser schwierigen Situation bewährt“, erklärt dazu Umweltminister Jan Philipp
Albrecht. Auf Sylt habe die Sturmflutserie des Orkantiefs Sabine allerdings die Strände
ausgeräumt und trotz umfangreicher Vorsorge an wenigen Stellen auch die Substanz der
Insel angegriffen. Minister Albrecht ließ sich dazu heute auf Sylt in Wenningstedt von
Fachleuten des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz
(LKN.SH) die aktuelle Situation erläutern.

„Unsere Landesschutzdeiche an der Nordseeküste haben auf ihrer Länge von 364
Kilometern die schwere Sturmflutserie sehr gut überstanden. An den Deichen sind nur
vereinzelt kleinere Schäden aufgetreten, die vorläufig gesichert wurden. Auf Sylt gibt es
allerdings Sandverluste. Das dort seit über 30 Jahren im Sommerhalbjahr immer wieder
aufgefüllte Sanddepot konnte nicht vollständig verhindern, dass es auch an den Vor- und
Randdünen und am Roten Kliff bei Kampen Abbrüche gab. Seine eigentliche Funktion, die
Substanz der Insel zu schützen, hat das Depot aber grundsätzlich erfüllt“, betont Albrecht.

Auf der überwiegenden Strecke der knapp 40 Kilometer langen Westküste der Insel wurde
das Sanddepot abgetragen und in den Unterwasserstrand verlagert, sodass die trockenen
Strände tiefer als üblich liegen. Auf nahezu einem Drittel der Westküste der Insel sind
zudem Abbrüche an den Vor- und Randdünen zu verzeichnen. Bei Kampen wurde auf
einer Länge von annähernd 300 Metern das Rote Kliff angegriffen.

Andere sandige Inseln sind von der Sturmflutserie ebenfalls betroffen. Im Westen Föhrs
gibt es gleichfalls Sandverluste an den Stränden, ebenso an der Amrum Odde, am
Nordende der Insel. In den kommenden Tagen wird der Umfang der Schäden durch den
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) genauer
ermittelt. Bereits heute hat der LKN.SH begonnen, den Strand bei Hörnum auf Sylt zu
vermessen, um die Entwicklung der Strände zu erfassen.

Auf den Halligen konnte aufgrund des anhaltenden Landunters noch keine
Schadensermittlung erfolgen. Dies wird nach Ablaufen des Wassers stattfinden. An den
Landesschutzdeichen gab es nur minimale (weniger als 30 Quadratmeter) lokale Schäden
an der Grasnarbe oder steinernen Deckwerken auf Nordstrand und in Büsum. Sie wurden
noch während der Sturmflutkette durch Mitarbeiter des LKN.SH gesichert. „Ich danke den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LKN.SH, die auch unter schwierigen Bedingungen
mit ihrem unermüdlichen Einsatz Garant für die Sturmflutsicherheit hinter den
Landesschutzdeichen sind“ stellte Minister Albrecht heraus.

Die mit dem Orkantief Sabine verbundenen intensiven Niederschläge führen in vielen
Bereichen an der Nordseeküste und in den Elbmarschen zu angespannten
Entwässerungsverhältnissen. Mit dem Abklingen des Sturms und den sinkenden
Wasserständen ist zumindest bis zum Wochenende eine vorübergehende Entspannung
zu erwarten. „Die für die Entwässerung zuständigen Deich- und Sielverbände bzw.
Wasser- und Bodenverbände sind sich ihrer Verantwortung bewusst und nehmen ihre
Aufgaben umsichtig war“, stellt Minister Albrecht hierzu fest.

„Eine abschließende Bilanz für die Westküste können wir erst Ende März, am Ende der
Sturmflutsaison, ziehen. Dann werden wir erörtern, welche Konsequenzen zum Schutz der
Siedlungen erforderlich werden“, sagt Umweltminister Albrecht.

Die Serie von fünf aufeinanderfolgenden Sturmfluten ist ungewöhnlich: Nach 1938 wurden
erst acht derartige Sturmflutserien beobachtet, alle nach 1976. Im Jahr 1993 folgten sogar
eine Kette von 5 und 8 Sturmfluten innerhalb von zwei Wochen aufeinander. „Neben dem
zu erwartenden Meeresspiegelanstieg infolge des Klimawandels stellen diese
Hochwasserketten zusätzlich eine Herausforderung für die Entwässerung der Marsch- und
Niederungsbereiche dar“, stellt Minister Albrecht hierzu fest.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede, Julia Marre und Joschka Touré, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Mercatorstraße 3, 24106 Kiel, Telefon 0431 988-7044,  pressestelle@melund.landsh.de

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