KIEL. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat heute (20. November 2020) die zahlreichen Zusagen von Unternehmen und Institutionen, an der "Orange The World" Kampagne teilzunehmen, begrüßt. Sütterlin-Waack ist Schirmherrin der in Kiel vom dortigen ZONTA-Club organisierten Aktion, mit der auf den auf Initiative der Vereinte Nationen entstandenen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November aufmerksam gemacht werden soll:
"Nichts rechtfertigt Gewalt gegen Frauen. Und gerade jetzt in der Pandemie müssen wir auf die Situation der Betroffenen und wollen wir auf die Angebote unserer Gesellschaft zu ihrem Schutz aufmerksam machen. Neben dem Gebäude des Innen- sowie des Justizministeriums werden allein in Kiel nach heutigem Stand über 50 Gebäude orange angestrahlt. Und vielleicht werden es bis zum 25. ja noch ein paar mehr
", sagte Sütterlin-Waack in Kiel.
"Mit dieser Aktion wird die Gewalt gegen Frauen geächtet. Gewalt gegen Frauen ist der Gipfel der Missachtung von Frauen
", stellte Zonta-Präsidentin Wiebke Krüger fest.
Allein in Schleswig-Holstein seien im vergangenen Jahr 3.874 Fälle bekannt geworden, in denen Frauen von ihren Partnern Gewalt angetan wurde. Zwar lägen noch keine belastbaren Erkenntnisse über einen Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie vor. "Allerdings wissen wir, dass Betroffene sich häufig erst dann Hilfsangeboten anvertrauen können, wenn sie zur Ruhe kommen. Und gerade für Frauen in Familien ist daran während der Pandemie und der damit verbundenen Belastung bei der Betreuung der Kinder häufig nicht zu denken. Dafür muss man Verständnis haben
", so die Ministerin.
Sie verwies an das umfassende Netz an Hilfe- und Unterstützungsangeboten im Land für alle, für alle, die von häuslicher und sexualisierter Gewalt bedroht oder betroffen sind.. Auch während der Pandemie stünden diese Beratungsangebote für alle offen anonym und kostenfrei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen zeigen individuell Wege raus aus der Gewalt auf.
Bereits während des ersten Lockdowns hat das Ministerium sofort reagiert und eine Unterstützung der Frauenfacheinrichtungen mit insgesamt 500.000 Euro für Corona-bedingte Mehrausgaben sichergestellt. "Damit kann Insbesondere die technische Ausstattung der Beratungsstellen verbessert werden, um Alternativen zu einer direkten Beratung anbieten zu können. Wir können aber auch Ausweichunterkünfte für akut Schutzbedürftige finanzieren, sofern in einem Frauenhaus nicht alle Plätze vorgehalten werden können
", betonte Sütterlin-Waack.
Neben Unterstützung seitens der Kommunen gibt es folgende Angebote auf Bundes- und Landesebene:
- Das Bundeshilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung erreichbar. Hier finden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung Unterstützung.
- Die Nummern der Frauenfachberatungsstellen und Notrufe in Schleswig-Holstein sind unter lfsh.de/beratungsstellen abrufbar.
- Männer und Frauen, die befürchten selbst gewalttätig zu werden oder bereits gewalttätig sind, finden Beratungsangebote unter soziale-strafrechtspflege.de oder unter 0431 / 26097648
- Von Gewalt betroffene Männer finden unter https://www.maennerberatung-sh.deentsprechende Angebote.
- Deutschlandweite Notfallnummer des Kinderschutzbundes für Kinder: 0800 / 1110333
- Deutschlandweite Notfallnummer des Kinderschutzbundes für Eltern: 0800 / 1110550
Seit kurzem steht darüber hinaus mit "text us!" in SH eine sichere Online-Beratung zur Verfügung, bei der entweder per Email-Nachricht oder per Chattermin Kontakt zu den teilnehmenden Frauenberatungsstellen aufgenommen werden kann.
www.lfsh.de/textus
Verantwortlich für diesen Pressetext: Dirk Hundertmark / Tim Radtke | Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung | Düsternbrooker Weg 92, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-3007 / -3337 | E-Mail: pressestelle@im.landsh.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/innenministerium.