Der echte Norden verlegt seine Justizausbildungsstätten in die Landesmitte: Für die Mitarbeiter bedeutet das kürzere Wege und eine bessere Ausstattung.
Letzte Aktualisierung: 22.10.2019
Steigende Fallzahlen, demografischer Wandel und die Digitalisierung – all diese Themen stellen die schleswig-holsteinische Justiz vor große Herausforderungen. Die Landesregierung reagiert darauf und schafft zahlreiche neue Stellen im Justizvollzug und in der Justizverwaltung. Doch die Kapazitäten der bisherigen Ausbildungsorte sind erschöpft – deshalb ziehen die Auszubildenden demnächst um. "Die Landesjustiz hat sich für zwei neue zentrale Ausbildungsstandorte in Schleswig-Holstein entschieden: Boostedt und Bordesholm“, sagte Justizministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack vor Medienvertretern in Kiel.
Attraktiver Arbeitgeber
Das Land investiere erheblich in die Qualität der Ausbildung in der Landesjustiz, sagte Sütterlin-Waack. Im Wettbewerb um die besten Köpfe sei es wichtig, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. "Im Vergleich zu anderen Konkurrenten suchen wir zahlenmäßig sicherlich wenige Nachwuchskräfte. Aber wir suchen wenige sehr gute. Und denen bieten wir etwas", betonte die Ministerin.
Berufe in der Justiz
Bessere Ausbildungsbedingungen
Bislang wurden die angehenden Beschäftigten im Justizvollzug in Neumünster ausgebildet. Doch schon ab Ende Oktober soll der Ausbildungsbetrieb in die ehemalige Rantzau-Kaserne in Boostedt umziehen – und dort dann bis zum Ende des Mietvertrags mit dem Bund im November 2024 bleiben. "In dieser Zeit wird zu prüfen sein, ob die Justizvollzugsschule dort unbefristet bleiben kann. An uns soll es jedenfalls nicht scheitern. Wir brauchen den Standort", sagte Sütterlin-Waack. "Für die Justizvollzugsschule und den Vollzugsdienst ist der größere Standort Boostedt perfekt. Wir freuen uns, dass die Gemeinde Boostedt die Landesjustiz so einhellig willkommen heißt."
Idealer Partner
Die zentrale fachtheoretische Ausbildung der Justizfachwirte an Gerichten und Staatsanwaltschaften wechselt von Lübeck in die Verwaltungsakademie Bordesholm. Im August lief dort der erste Einführungslehrgang. "Wir freuen uns auf den neuen Ausbildungsstandort Bordesholm. Die Verwaltungsakademie ist ein idealer Partner für die zentrale fachtheoretische Ausbildung der Servicekräfte der Gerichte und Staatsanwaltschaften", erklärte die Justizministerin. Insbesondere der dortige Internatsbetrieb werde die Ausbildung spürbar verbessern.
Die Vollzugschule übernimmt vier Gebäude auf dem Gelände der derzeitigen Erstaufnahmeeinrichtung, darunter ein Schul- sowie ein ehemaliges Wachgebäude mit Arrestzellen. Hier sollen in Zukunft bis zu 100 Anwärter gleichzeitig ausgebildet werden, hinzu kommen bis zu 200 Fortbildungsveranstaltungen im Jahr.
Verwaltungsakademie Bordesholm
Verwaltungsakademie Bordesholm
Seit August erhalten die angehenden Justizfachwirte des Landes ihre fachtheoretische Ausbildung an der Verwaltungsakademie Bordesholm. Dort sind sie im Verlauf ihrer zweijährigen Ausbildung insgesamt gut sieben Monate untergebracht. Die Akademie verfügt über technisch gut ausgestattete Schulungsräume und ist aufgrund ihrer zentralen Lage von allen Gerichtsstandorten leicht zu erreichen.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: