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Thema : Wasserwirtschaft

Datengrundlagen

Letzte Aktualisierung: 01.08.2017

Was sind Daten? Wofür werden Sie benötigt?

Wasserwirtschaftliche Daten fallen bei jeder Tätigkeit einer Wasserbehörde an:

  • durch systematische Messungen im Rahmen langfristiger Messprogramme;
  • im Rahmen kurzfristig angelegter Untersuchungsprogramme zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen;
  • im Zusammenhang mit Verwaltungsaufgaben, wie der Erteilung wasserrechtlicher Erlaubnisse und Bewilligungen und der Genehmigung von Anlagen sowie den dazu gehörigen Überwachungen.

Es sind Daten, die die Anlagen und sonstigen wasserwirtschaftlichen Objekte etwa nach Lage, Abmessungen, Funktionen beschreiben, ferner Verwaltungs- und Rechtsdaten, so zum Beispiel die in einer Erlaubnis festgelegten Grenzwerte, und natürlich die Messwerte aus der Überwachung.

Daten lassen sich grundsätzlich nach ihrer Veränderungshäufigkeit unterscheiden. Da sind

  • unveränderliche und selten veränderliche Daten (so genannte Stammdaten) und
  • veränderliche Daten.

Die Stammdaten beschreiben in der Regel bestimmte wasserwirtschaftliche Objekte, zum Beispiel einen Pegel, ein Wasserwerk, eine Kläranlage. Zu den veränderlichen Daten gehören die gewässerkundlichen Messwerte und Überwachungsdaten, etwa von Einleitungen und Anlagen.

Daneben existieren Daten, die zwar in der Wasserwirtschaftsverwaltung benötigt werden, jedoch nicht durch eigene Verwaltungs-, Mess- und Überwachungstätigkeit entstehen. Sie werden hier als Fremddaten bezeichnet.

Datenverarbeitung

Dieses Datenvolumen ist gewaltig: durch die große Anzahl von Messstellen, Anlagen und sonstigen wasserwirtschaftlichen Objekten und wegen des Erfordernisses, Messdaten und Untersuchungsergebnisse langfristig archivieren zu müssen, um Entwicklungstrends zu erkennen, statistische Auswertungen vornehmen und die Gewässerbenutzungen hinsichtlich des rechtmäßigem Umfanges überwachen zu können.

In Zeiten knapper personeller und finanzieller Ressourcen geht es nicht nur darum, die Massenarbeiten zu rationalisieren und bestimmte Arbeitsabläufe auf den Computer zu verlagern. Als Folge der Komplexität der Umweltprobleme müssen die Daten der Wasserwirtschaft auch mit denen anderer Arbeitsbereiche verknüpft werden. Das gestiegene Umweltinteresse der Bürgerinnen und Bürger, die zunehmenden Anforderungen von Politikerinnen und Politikern sowie parlamentarischer Gremien und der Einfluss der öffentlichen Medien erfordern zudem eine schnelle Bereitstellung von Umweltinformationen. Diese Anforderungen können nur von einem Informationssystem erfüllt werden, das sich auf die elektronische Datenverarbeitung (EDV) stützt.

Wasserwirtschaftliches Fachinformationssystem WaFIS-SH

Ziel von WaFIS ist es, für die unterschiedlichen Aufgaben wasserwirtschaftliche Informationen

  • an der richtigen Stelle - auch außerhalb des speziellen wasserwirtschaftlichen Arbeitsplatzes,
  • zu dem benötigtem Zeitpunkt und
  • in der erforderlichen Qualität bereitzustellen.

WaFIS ist ein System, in dem die auf den verschiedenen Verwaltungsebenen (Untere Wasserbehörden, LLUR, Ministerium) benötigten oder häufig benutzten Daten (Stammdaten, Messstellen, Messwerte, Wasserrechte, Adressen) in einem einheitlichem Standard enthalten sind und zeitnah aktualisiert werden.

WaFIS ist somit ein Abbild der Aufbau- und der Ablauforganisation der beteiligten Dienststellen. Für die Schleswig-Holsteinische Wasserwirtschaftsverwaltung bedeutet dies, dass außer dem Ministerium (MELUND) und dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) die Belange der Kreise und kreisfreien Städte als Untere Wasserbehörden berücksichtigt werden müssen. Um die Organisationsstrukturen verständlich abbilden zu können, müssen sie in Rechts- und Verwaltungsvorschriften, in Dienst- und Arbeitsanweisungen und fachlichen Konzepten exakt beschrieben sein. Für alle Bereiche liegen umfassende Gesamtkonzepte vor oder werden derzeit erarbeitet.

WaFIS Abwasser und WaFIS Grundwasser

Sowohl im Bereich Grundwasser als auch im Bereich Abwasser (Einleiter) und der Maßnahmendatenbank II, nebst der Festsetzung der Abwasserabgabe und der Landeswasserabgabe, bestehen vielfältige Verflechtungen zwischen den verschiedenen Wasserbehörden. Die Aufgaben verteilen sich auf alle Ebenen (MELUND, LLUR, Kreise und kreisfreie Städte als Untere Wasserbehörden) mit Nutzung der gleichen Datenbestände. Diese Informationssysteme wurden oder werden daher als Module innerhalb des Systems 'K3-Umwelt' realisiert, das gemäß der Kooperationsvereinbarung Fachinformationssysteme (VKoopFIS) als Rahmen für alle Umweltanwendungen festgelegt wurde. Ziel der Entwicklung unter dem "Schirm" von K3-Umwelt ist es, vorhandenen, mehrere Module betreffende Regelungen (zentrale Module wie Adressen, Standort, Messstellen usw.) nur einmal zu entwickeln und dann mehrfach nutzen zu können, bzw. auch Entwicklungen aus anderen Bundesländern zu nutzen.

WaFIS Oberflächengewässer:

Im Bereich Hydrologie (Gewässerkunde) ) wird u.a. das System WISKI (Wasserwirtschaftliches Informationssystem Kisters) eingesetzt. Es dient der Erfassung, Auswertung und Bereitstellung von Wasserstands- und Abflussdaten aus oberirdischen Gewässern. Als ein sichtbares Ergebnis wird das Hochwasser- und Sturmflutinformationssystem (HSI, www.hsi.schleswig-holstein.de) u.a. auch mit diesen Daten aufgebaut.

WaFIS AWGV

Das Amtliche Wasserwirtschaftliche Gewässerverzeichnis (AWGV) ist ein geographisch basiertes Datenbanksystem zur Darstellung des Gewässernetzes, der Anlagen an/im Gewässer sowie der Deiche und dient der Umsetzung der EU-WRRL-Richtlinie 2000/60. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist es, innerhalb der Europäischen Union nach einheitlichen Kriterien einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen. Die Richtlinie sieht eine Bestandsaufnahme der Oberflächengewässer, die Einführung von Überwachungsprogrammen (Monitoring), das Aufstellen und die Umsetzung von Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen vor.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme ist eine digitale Erfassung und Pflege von Geo- und Sachdaten der Gewässer und der wasserwirtschaftlichen Anlagen an diesen Gewässern erforderlich.
Das Fachverfahren AWGV dient daher der Erfassung und Pflege von Gewässerstrukturen, Deichen, Einzugsgebieten und Maßnahmen an Gewässern. Es umfasst mehrere Teilkomponenten:

  1. Einzugsgebiete: Digitales Gewässerkundlichen Flächenverzeichnis (GFV) und Seeneinzugsgebiete (Geodaten)
  2. Gewässernetz: Digitales Gewässernetz auf ATKIS-Basis (Geodaten)
  3. Fachinformationssysteme: Fachsichten (Sachdaten) auf
  • Anlagen: Digitales Anlagenverzeichnis (DAV)
  • Deiche: Digitales Deichverzeichnis (DDV)
  • Gewässerstrukturen: Digitales Strukturverzeichnis (DSV)
  • Maßnahmen: Digitales Maßnahmenverzeichnis (DMV)

Sonstige WaFIS - Module

Neben diesen angesprochenen Datenverarbeitungssystemen gibt es weitere Systeme, die für die Erfassung und Bewertung von Grundlagendaten zur Erfüllung des Berichtswesen der EU-Richtlinien verwendet werden. U.a. erfolgt hierdurch die Erfassung und Bewertung

  • von Fischen in Binnengewässern,
  • von Mikrolebewesen in Gewässern,
  • der chemischen und biologischen Gewässerqualität

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