Die forstliche Standortkartierung ist eine wesentliche Grundlage für eine naturnahe Forstwirtschaft und einen ökologisch ausgerichteten Waldbau. Sie erfasst systematisch für die gesamte Waldfläche Klima, Lage, Geologie, Boden, Nährstoff- und Wasserhaushalt sowie Bodenvegetation unter Einbeziehung der Wuchsleistung der aufstockenden Waldbestände. Die Ergebnisse werden zu Standorttypen zusammen gefasst, die durch eine fünfstellige Zahl verschlüsselt sind. Sie gibt Auskunft über den Wasserhaushalt, die Nährstoffversorgung und die geologische Ausgangssituation an dieser Stelle des Waldes. Die beiden abgebildeten Bodenprofile charakterisieren für Schleswig-Holstein weit verbreitete und damit typische Waldböden. Sie unterscheiden sich in ihren wesentlichen Eigenschaften und in ihrer Eignung für die unterschiedlichen Ansprüche der Waldbäume sehr voneinander.
Das erste Bodenprofil zeigt eine stauwasserbeeinflusste Parabraunerde von der Insel Fehmarn mit der Ziffernfolge 37.5.8.5. Übersetzt bedeutet dies einen Waldboden aus Geschiebelehm mit ausreichender Wasserversorgung und guten Nährstoffverhältnissen.
Das zweite Bodenprofil ist ein Podsol aus Sand mit Wassermangel im Sommer und schlechter Nährstoffversorgung. Dieser Boden ist mit der Ziffernfolge 43.2.2.2 verschlüsselt.
Die Standortkartierung wird seit 1985 von Norden beginnend nach dem Geländeökologischen Schätzrahmen durchgeführt, einem Kartierungsverfahren, das in Niedersachsen entwickelt worden ist. Der Privat- und Körperschaftswald wurde zeitlich vorgezogen, da für die meisten Flächen keinerlei Kartierung vorlag. Die Landesforsten verfügten hingegen über eine Kartierung aus den fünfziger Jahren, diese Flächen wurden 1997 - 2005 neu kartiert.
Die Ergebnisse werden försterei- oder revierweise in der Standorttypenkarte abgebildet und in einem Erläuterungsteil für den Forstbetrieb beschrieben. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer erhalten eine Standorttypenkarte und Empfehlungen zur Baumartenwahl.
Die Durchführung der Standortkartierung obliegt dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume.
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