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Thema : Pflege

Tabuthema: Was tun bei Inkontinenz?

Nur vier von zehn Personen, die an Inkontinenz leiden, suchen einen Arzt oder eine Ärztin auf, um ihre Beschwerden behandeln zu lassen. Dabei ist eine Behandlung oft einfacher als gedacht.

Letzte Aktualisierung: 17.04.2019

Toilettenzeichen für Frauen und Männer

Inkontinenz ist in Deutschland keine Seltenheit: Etwa 10 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Diese Menschen haben Schwierigkeiten, Harn oder Stuhl zu halten und kontrolliert abzugeben. Besonders mit zunehmendem Alter können Beschwerden in unterschiedlichen Formen und Schweregraden auftreten, oft als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen. Dabei unterscheidet man zunächst zwischen Harn- und Stuhlinkontinenz.

Harninkontinenz

Eine Harninkontinenz liegt dann vor, wenn Urin ungewollt abgeht. Es fehlt oder mangelt dem Körper an der Fähigkeit, den Blaseninhalt verlustfrei zu speichern. Meistens tritt die Harninkontinenz als Symptom anderer Beschwerden und Krankheiten auf. Die Ursachen sind dabei entweder von organischer oder neurologischer Natur. Um diese beheben zu können, ist es wichtig, bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Mögliche Ansprechpartner können neben Hausärzten auch Urologen, Gynäkologen, Neurologen und Geriater sein.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die abhängig von zwei Faktoren sind: der Schweregrad der Inkontinenz, von einer geringen Abgabe von Harn bei körperlicher Aktivität bis hin zur kompletten, unkontrollierten Entleerung der Blase und der Art der Inkontinenz. Dazu gehören u.a. Stressinkontinenzen, Überlaufinkontinenzen oder Dranginkontinenzen. Während bei einer Überlaufinkontinenz trotz voller Blase nur tröpfchenweise Urin abgegeben werden kann, erfolgt die Urinabgabe bei der Dranginkontinenz, aufgrund einer überaktiven Blasenmuskulatur, kontinuierlich.

Bei manchen Ausprägungen können bereits ein Training der Beckenbodenmuskulatur oder die Einnahme von Medikamenten zur Dämpfung der Blasenmuskulatur die Speicherkapazität der Blase erhöhen und somit Abhilfe schaffen. Auch Toilettentrainings oder das Führen von Trinkprotokollen sind mögliche Ansätze. Inkontinenzen, die auftreten, weil ein Hindernis den Blasenausgang verengt, können hingegen einen operativen Eingriff erfordern.

Mehr Informationen zum Thema Harninkontinenz finden Sie hier

Stuhlinkontinenz

Eine Stuhlinkontinenz oder auch Darminkontinenz liegt vor, wenn Darmgase und flüssiger oder fester Stuhl unkontrolliert entweichen und der Zeitpunkt der Entleerung nicht mehr zuverlässig selbst bestimmt werden kann. In vielen Fällen liegt bei einer bestehenden Stuhlinkontinenz zusätzlich auch eine Harninkontinenz vor.
Auch hier gibt es unterschiedliche Schweregrade. Diese reichen von dem unkontrollierten Abgang von Winden und Darmschleim mit leichter Wäscheverschmutzung bis hin zum völlig unkontrollierten Abgang von festem Stuhl, flüssigem Stuhl und von Winden. Stuhlinkontinenzen können muskuläre, neurologische oder sensorische Ursachen haben. Auch eine Störung der Schließmuskelfunktion kann verantwortlich sein.

Oftmals tritt eine Stuhlinkontinenz bei Multipler Sklerose, Darmverstopfungen oder nach Operationen auf. Eine effektive Behandlungsmöglichkeit kann dabei ein Beckenbodentraining sein. Helfen können außerdem eine geregelte Ernährung, die Einnahme von Medikamenten oder eine gezielte Darmentleerung. Außerdem gibt es sogenannte Darm- oder Blasenschrittmacher.  Elektrostimulation oder den Einsatz eines Biofeedbackgerätes können Betroffene zudem lernen, die Schließmuskelspannung zu verbessern und diese bewusst selbst wahrzunehmen. Auch eine Stuhlinkontinenz kann allerdings einen operativen Eingriff erfordern.

Mehr Informationen zum Thema Stuhlinkontinenz finden Sie hier

Damit Betroffene ihren Alltag nahezu uneingeschränkt gestalten können und möglichst wenig ihrer Lebensqualität einbüßen müssen, gibt es nützliche Hilfsmittel für den Umgang mit einer Inkontinenz, wie beispielsweise Windeln, Einlagen oder Katheter.

Hier können Sie sich über die verschiedenen Hilfsmittel informieren

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