Navigation und Service

Thema : Pflege

Erste Hilfe für Senioren


Das Alter bringt gesundheitliche Veränderung mit sich und die Wahrscheinlichkeit, beim Partner oder Bekannten in einem Notfall Erste Hilfe leisten zu müssen, wächst. Wissen schafft Sicherheit, um mit solchen Situationen richtig umzugehen.

Letzte Aktualisierung: 15.01.2019

Erste Hilfe

Erste Hilfe für Senioren

Erste Hilfe für Senioren bei Herzinfarkt

Die Ursache für einen Herzinfarkt ist der Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Dadurch kommt es zu einem Sauerstoffmangel im darauffolgenden Herzmuskel. Zusätzlich können Rhythmusstörungen auftreten.

Bei einem Herzinfarkt sterben bereits in der ersten Stunde 30 Prozent aller Patienten. Schleichend beginnt der Herzinfarkt sein Werk. Erst verfetten, verhärten und verkalken die Herzkranzgefäße. Die Ablagerungen werden als Plaque bezeichnet. Wenn dieser Plaque aufbricht, lagern sich Blutplättchen an und ballen sich zu einem Klumpen zusammen, der das Gefäß verstopft. Die Versorgung mit Sauerstoff ist unterbrochen. Innerhalb kurzer Zeit stirbt der nicht mehr versorgte Bereich des Herzmuskels ab - der Infarkt ist der Gipfel des Zerstörungsakts. Jährlich sterben etwa 90 000 Menschen in Deutschland an einem Herzinfarkt. Die Zahlen, warnen Fachleute, werden in den kommenden Jahren international noch steigen. Weltweit standen bislang die Infektionskrankheiten an der Spitze der Todesursachen, stellen die Vereinten Nationen fest. In naher Zukunft werden allerdings Herz-Kreislauf-Erkrankungen mehr Menschen ins Grab bringen als sämtliche Parasiten, Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen zusammengenommen.

Warnsignale

Plötzlich einsetzende, heftige Brustschmerzen, die auch in Arme, Schultern, Hals, Unterkiefer, Rücken und Bauch ausstrahlen können. Die Schmerzen sind oft mit Todesangst verbunden.

  • Plötzliche Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Feucht-kalte Haut und ausgeprägte Blässe
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwäche und Bewusstseinsverlust
  • Eventuell Kreislaufzusammenbruch und Schock
Was tun bei Herzinfarkt?

Bei den oben aufgeführten Anzeichen sollte sofort der Notarzt oder die "112" gerufen werden. Achtung: Beim Herzinfarkt ist jede Sekunde kostbar. Je eher das verschlossene Gefäß wieder geöffnet wird, um so besser sind die Aussichten, den Herzinfarkt zu überleben und den Schaden am Herzmuskel gering zu halten.

  • Bei Verdacht sofort den Notarzt rufen, nicht allein ins Krankenhaus fahren.
  • Bis der Notarzt eintrifft, dem Kranken Hilfe leisten:
  • Für Ruhe sorgen
  • Der Betroffene soll mit erhöhtem Oberkörper ruhig liegen (bei Atemnot: ruhig sitzen) und sich nicht bewegen.
  • Den Betroffenen warm halten
  • Beengende Kleidungsstücke lockern
  • Bei Bewusstlosigkeit den Betroffenen in stabile Seitenlage bringen und den Puls tasten.
  • Atemwege freihalten, vorhandene Zahnprothese entfernen.
  • Bei Herz-Kreislauf-Stillstand Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen.

Folgende Dinge notieren und dem Notarzt mitgeben:

  • Uhrzeit, wann die Symptome begonnen haben
  • Liste der Medikamente, die der Betroffene einnimmt. (Diese Medikamente dem Arzt mitgeben.)

Achtung: Angehörige von Herzpatienten sollten sich unbedingt auf einen Notfall vorbereiten und einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen!

Erste Hilfe für Senioren bei Schlaganfall

Schlaganfälle stehen in der Todesursachenstatistik an dritter Stelle und gehören zu den häufigsten Ursachen von Invalidität im höheren Lebensalter.

Ein Schlaganfall ist Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns. Durch diese Vorgänge erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und gehen zugrunde. Folgende Ursachen gibt es:

  • Schlaganfall durch Gefäßverschluss (ischämischer Infarkt) (80 Prozent)
  • Schlaganfall durch Hirnblutung (20 Prozent)

Der unblutige Schlaganfall (ischämischer Infarkt) ist zu etwa 80 Prozent die Ursache für Schlaganfälle. Er wird durch den Verschluss oder die starke Verengung (Arteriosklerose) von Blutgefäßen, die das Gehirn versorgen, ausgelöst. Dadurch können die Gehirnzellen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und sterben ab. Die wichtigsten Risikofaktoren sind

  • Arteriosklerose
  • Ein hoher Blutdruck
  • Sowie Vorhofflimmern, eine häufige Herzrhythmusstörung

Schlaganfälle stehen in der Todesursachenstatistik an dritter Stelle und gehören zu den häufigsten Ursachen von Invalidität im höheren Lebensalter. Das Schlaganfall-Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter deutlich an. Etwa 50 Prozent aller Schlaganfälle ereignen sich in der Altersgruppe der über 75-jährigen.

Aber auch jüngere Menschen können einen Schlaganfall erleiden. Man schätzt, dass etwa fünf Prozent aller Schlaganfall-Patienten jünger als 40 Jahre sind.

Warnsignale
  • Plötzlich einsetzende Lähmung des Armes, des Beines oder einer Körperhälfte, mit oder ohne Taubheitsgefühl
  • Schwindelgefühl mit starken Gleichgewichtsstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Sprech- und Sprachstörungen
  • Schwindelgefühl mit starken Gleichgewichtsstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Sprech- und Sprachstörungen
  • Sehstörungen
  • Bewusstseinsverlust
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen

Schlaganfälle stehen in der Todesursachenstatistik an dritter Stelle und gehören zu den häufigsten Ursachen von Invalidität im höheren Lebensalter.

Was tun beim Schlaganfall?

Jede Sekunde ist kostbar. Je eher die Behandlung einsetzt, um so besser. Nicht zögern, und bei den ersten Warnsignalen den Notarzt rufen. Bis der Notarzt eintrifft, dem Betroffenen Erste Hilfe leisten:

  • Atemwege freihalten
  • Trägt der Kranke eine Zahnprothese, diese entfernen
  • Bei Herz-Kreislauf-Stillstand Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen
  • Den Betroffenen in stabile Seitenlage bringen
  • Fenster öffnen, um Sauerstoffversorgung zu verbessern
  • Beengende Kleidungsstücke lockern
  • Für Ruhe sorgen

Folgende Hinweise für den Notarzt aufschreiben:

  • Uhrzeit, wann die Symptome begonnen haben
  • Liste der Medikamente, die der Kranke einnimmt. (Diese Medikamente dem Arzt mitgeben.)

Erste Hilfe für Senioren bei Bluthochdruck

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Ab dem 50. Lebensjahr hat fast jeder Zweite in der Bevölkerung zu hohe Blutdruckwerte.

Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine krankhafte Steigerung des Drucks in den Arterien auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg und eine diastolischen Wert über 90 mmHg. Derzeit wird in Studien untersucht, ob der als "noch" normal bezeichnete Blutdruck zwischen 130-139/85-89 mmHg schon Schäden verursachen kann und deshalb behandelt werden sollte.
Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Ab dem 50. Lebensjahr hat fast jeder Zweite in der Bevölkerung zu hohe Blutdruckwerte. Im Altersbereich von 25 bis 74 Jahren haben weniger als 40 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen Blutdruckwerten im normalen Bereich (< 130/85 mmHg). Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, Nierenschwäche und Herzschwäche.

Warnsignale

Bluthochdruck verursacht normalerweise kaum Beschwerden. Schwindelgefühle, Kopfschmerz oder Nervosität können jedoch erste Anzeichen sein.

Plötzlich auftretende sehr starke Blutdruckerhöhungen können zu einer so genannten hypertensiven Krise führen. Symptome in der Auflistung:

  • Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Taubheitsgefühl oder Ausfall der Durchblutung in Händen und Füßen
  • Nasenbluten
  • Schwerer Atemnot
  • Herzenge (Angina pectoris)
  • Schlaganfallgefährdung

Eine hypertensive Krise ist ein Notfall. Zögern Sie daher nicht, einen Arzt zu verständigen.

Was tun bei Bluthochdruck?

In der medizinischen Behandlung wird zunächst versucht mit Allgemeinmaßnahmen wie regelmäßiger körperlicher Belastung, Gewichtsreduktion und Einschränkung des Salzkonsums unter vier bis sechs Gramm pro Tag den Blutdruck zu senken. Bei sekundärer Hypertonie wird die Grunderkrankung behandelt.

Eine Einengung der Nierenarterien (Nierenarterienstenose) lässt sich beispielsweise operieren.

Mit folgenden Medikamenten kann erhöhter Blutdruck behandelt werden:

  • ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten wirken gefäßerweiternd und damit blutdrucksenkend. Sie hemmen ein Hormon, das gefäßverengend wirkt und entlasten so das Herz.
  • Harntreibende Medikamente (Diuretika) befreien den Körper von überschüssigen Salzen und zu viel Flüssigkeit. Dadurch wird das Blutvolumen verringert, der Gefäßwiderstand fällt. Diuretika werden in Thiazide, Schleifen-Diuretika und kaliumsparende Diuretika unterteilt, jedes wirkt auf einen anderen Teil der Niere. Manchmal verschreibt der Arzt Kombinationspräparate. Da die Medikamente dem Körper Mineralstoffe entziehen, wird oft Kalium zugesetzt. Alternativ können Kaliumtabletten eingenommen werden.
  • Betablocker hemmen die Wirkung von Stresshormonen. Das Herz wird entlastet und schlägt etwas langsamer.
  • Alphablocker hemmen bestimmte Rezeptoren in den Gefäßwänden. Dadurch entspannen sich die Gefäße und der Blutdruck fällt.
  • Kalziumblocker senken die Spannung in den Gefäßwänden. Dadurch fällt der Blutdruck, das Herz muss weniger angestrengt arbeiten. Außerdem wirken sie leicht entspannend auf Herzmuskelzellen und senken so den Sauerstoffbedarf des Herzens.

Meist beginnt die Behandlung nur mit einer Substanzklasse. Lässt sich der Blutdruck damit nicht erfolgreich senken, werden mehrere Medikamente kombiniert.

Neben der medizinischen Behandlung können auch Sie selbst viel dazu beitragen, um hohen Blutdruck besser in den Griff zu bekommen. Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck regelmäßig, wenn Sie zu einer der oben genannten Risikogruppen gehören. Es gibt eine Reihe automatischer Blutdruckmessgeräte, die Sie auch selbst zu Hause bedienen können. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.

  • Schränken Sie den Salzkonsum ein.
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht. Sie sollten sich abwechslungsreich und fettarm ernähren.
  • Machen Sie regelmäßig Sport.
  • Schränken Sie den Genuss von Alkohol ein.
  • Vermeiden Sie starke Anspannung. Entspannungstechniken können helfen, mit Stress-Situationen besser umzugehen.
  • Falls medizinische Behandlung erforderlich ist, muss diese meist lebenslang eingehalten werden. Setzen sie die Behandlung deshalb auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache ab. Eine Normalisierung des Blutdrucks ist Folge der Behandlung und kein Zeichen, dass diese überflüssig ist!

Trügerischerweise fühlen sich Patienten mit hohem Blutdruck oft eher wohl, lebendiger als nach einer Absenkung in einen normalen Bereich. Trotzdem ist die Senkung des Bluthochdrucks notwendig, um Folgeerkrankung vorzubeugen.

Erste Hilfe für Senioren bei Stürzen

Viele ältere Menschen leben in altem Wohnbestand mit entsprechenden Schwachstellen, und in so manch vermeintlich gemütlichem Zuhause lauern Unfallquellen.

Viele ältere Menschen leben in altem Wohnbestand mit entsprechenden Schwachstellen, und in so manch vermeintlich gemütlichem Zuhause lauern Unfallquellen: Lose Elektrokabel ersetzen fehlende Steckdosen, Teppiche und Läufer atmen Familiengeschichte und müssten als Stolperfallen entsorgt werden.

Oft entsprechen die Heizungen nicht dem heutigen Standard, Kohlen oder Holz müssen aus dem Keller hochgeschleppt werden. Die Wohnungen haben ungünstige Grundrisse. Problemzone Nummer 1 ist oft: das Badezimmer. In den oft nachträglich eingebauten schmalen Räumen muss man sich zwischen Waschbecken und Schränkchen zur Toilette durchschlängeln.Für einen Hocker bleibt nur selten Platz. Fenster lassen sich nur mit viel Kraft öffnen und schließen. Für alte Menschen summieren sich diese kleinen Hindernisse zur unüberwindlichen Barriere. Andere Mängel, etwa ein fehlender Handlauf im Hausflur oder eine zu knapp geschaltete Beleuchtung, gefährden die Sicherheit.

Was tun bei Stürzen?

Durch Gewalteinwirkungen auf Gelenke können Verstauchungen, Verrenkungen, Bänderrisse oder Gelenkbrüche entstehen. Durch die Verletzung von Blutgefäßen entwickeln sich oft beträchtliche Schwellungen. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Gelenkverletzungen sind sehr schmerzhaft.

Verstauchungen

Bei einer Verstauchung werden die Gelenkteile mit Gewalt gegeneinander verschoben oder kurzzeitig voneinander getrennt. Dabei werden die Bänder, die die Gelenkkapsel bilden, oft erheblich überdehnt. Innenliegende Blutgefäße werden verletzt und es bildet sich eine Schwellung.

Verrenkung

Die Verrenkung (Luxation) ist eine Trennung und Verschiebung der Gelenkanteile. Die gegeneinander verschobenen Gelenkteile nehmen ihre ursprüngliche Stellung nicht wieder ein. Sie befinden sich in einer abnormen Stellung.

Maßnahmen bei Gelenkverletzungen

Verrenkte Gelenke dürfen nur von einem Arzt eingerenkt werden!

  • Das verletzte Gelenk nicht mehr belasten und ruhig stellen.
  • Die Schwellung sollten Sie z.B. mit kalten Umschlägen, Eisbeuteln o.Ä. nachhaltig kühlen.
  • Der Betroffene muss zum Arzt (Notruf), damit eine sichere Diagnose gestellt wird und andere Verletzungen, wie z.B. ein Bänderriss oder Gelenkbruch, ausgeschlossen bzw. rechtzeitig erkannt werden.

Betroffene mit dem Verdacht auf einen Knochenbruch sollen möglichst wenig bewegt werden. Wenn dort, wo sich der Verletzte befindet, keine unmittelbare Lebensgefahr für ihn besteht, sollte er bis zur Übernahme durch den Rettungsdienst nicht unnötig verlagert werden.

  • Offene Brüche müssen Sie sofort mit keimfreien Wundauflagen oder einem Verbandtuch bedecken.
  • Der Bruchbereich ist über die angrenzenden Gelenke hinaus mit geeignetem weichem Polstermaterial ruhigzustellen.
  • Rufen Sie den Rettungsdienst (Notruf 112).
  • Decken Sie den Verletzten zu und betreuen Sie ihn, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Wenn sich ein Schock entwickelt, lagern Sie den Verletzten flach, allerdings ohne die Beine erhöht zu lagern.
  • Bei geschlossenen Brüchen entwickelt sich oft eine Schwellung, die Sie mit kalten Umschlägen versorgen können. Die Kühlung lindert zudem die Schmerzen.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Auswahl bestätigen

Mastodon