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Thema : Ganztagsschule - mehr als Unterricht

Ganztagsschulen - mehr als Unterricht

Innerhalb von 16 Jahren haben sich in Schleswig-Holstein zahlreiche Schulen von der klassischen Halbtagsschule zur Ganztagsschule weiterentwickelt. Heute bieten mehr als 60 Prozent der Schulen ergänzende Angebote - ein Zeichen, dass alle an Schule Beteiligten zunehmend von den Vorzügen eines Ganztagsschulbetriebs überzeugt sind.

Letzte Aktualisierung: 01.09.2020

Ganztagsschulen sind ein wichtiger Baustein in einer modernen Bildungslandschaft, in der Schule mehr und mehr nicht nur ein Lernort sondern ein Lebensraum geworden ist.

Ganztagsangebote unterstützen die Kinder beim Lernen und geben ihnen Anleitung für die Gestaltung ihrer Freizeit. Ganztagsangebote helfen den Eltern dabei, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Darüber hinaus können Ganztagsschulen ein Motor für Schulentwicklungsprozesse sein. Sie bieten mehr Zeit und Raum für differenzierte Lernmethoden, zum Beispiel durch eine veränderte Rhythmisierung des Schulalltags. Sie verzahnen den Unterricht mit zusätzlichen Angeboten, beteiligen Schülerinnen und Schüler - und auch ihre Eltern - mehr am Schulleben. Ganztagsschulen stehen für multiprofessionelle Zusammenarbeit und die Öffnung in den sozialen Raum.

Wachsendes Angebot

Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein ab diesem Schuljahr 546 Schulen mit offenem Ganztagsangebot sowie 144 Grundschulen und Förderzentren mit Betreuungsangebot in der Primarstufe. Das Land fördert die unterrichtsergänzenden Ganztags- bzw. Betreuungsangebote mit rund 13,4 Millionen Euro, außerdem erhalten die Offenen Ganztagsschulen jeweils zwei Lehrerwochenstunden für die Organisation des Ganztags. Neben den Offenen Ganztagsschulen arbeiten 29 Schulen als gebundene Ganztagsschulen, davon acht als voll gebundene Ganztagsschulen an sozialen Brennpunkten.

Anlass für diesen Entwicklungsschub waren das Investitionsprogramm des Bundes "Zukunft Bildung und Betreuung" (ZIBB). Schleswig-Holstein erhielt aus diesem Programm in den Jahren 2003 bis 2007 insgesamt 135 Millionen Euro. Es folgte das Landesprogramm zur Förderung von Investitionen an Ganztagsschulen. Mit diesem Geld wurden Bau- und Ausstattungsinvestitionen an vielen Schulen Schleswig-Holsteins gefördert.

Ganztag an Grundschulen

90 Prozent der öffentlichen Grundschulen haben ein Ganztags- beziehungsweise ein Betreuungsangebot für ihre Schülerinnen und Schüler. Ziel der Landesregierung ist es, bis Ende 2022 ein Ganztagsangebot an allen Grundschulen einzurichten. Begleitend soll die Qualität und die Finanzierung der Angebote vereinheitlicht werden. Am Ende soll ein Angebot stehen, das auch den Bedürfnissen der Eltern nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht wird.

Unterschiedliche Modelle

Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein sind in erster Linie Offene Ganztagsschulen mit einem nicht verpflichtenden Angebot. Zu diesen freiwilligen Ganztagsangeboten kommen gebundene Ganztagsschulen, in denen die Teilnahme am Unterricht und ergänzenden Veranstaltungen für die Schülerinnen und Schüler (überwiegend teilweise) verpflichtend ist. An ausgewählten Schulstandorten in sozialen Brennpunkten und mit hoher Migrationsquote fördert die Landesregierung außerdem seit 2009 weitere gebundene Ganztagsschulen an öffentlichen Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I.

Netzwerk der Referenzschulen

Das Referenzschul-Netzwerk "Ganztägig lernen" ist eine Initiative der Serviceagentur "Ganztägig lernen", die von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie dem Bildungs- und dem Sozialministerium gemeinsam verantwortet und finanziert wird. Seit dem Start des ersten Netzwerks im Jahr 2007 haben sich über 100 Schulen mit offenem oder gebundenem Ganztag beteiligt.

Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“

Seit 2016 beteiligt sich Schleswig-Holstein an dem Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“. Ziel des Programms, das sich an Sek-I-Schulen richtet, ist es, durch eine Verbesserung des individualisierten Lernens eine höhere pädagogische Qualität in Ganztagsschulen zu erreichen. Dies soll allen Schülerinnen und Schülern eine Steigerung des Lernerfolgs und insbesondere Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und sozialer Benachteiligung mehr Chancengleichheit und Teilhabe ermöglichen. Konkreter Ansatzpunkt des Programms ist dabei, die Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitungen im Initiieren und Begleiten systematischer, zielorientierter Qualitätsentwicklungsprozesse an den Schulen zu unterstützen und zu verbessern.
Das Programm wird durch die Stiftung Mercator gefördert und von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) als Programmträger durchgeführt. Als Kooperationspartner werden das IQSH und die Serviceagentur „Ganztägig lernen“ eingebunden. Insgesamt nehmen 29 Sek-I-Schulen sowie 10 Schulaufsichten an dem Programm teil. Neben Schleswig-Holstein beteiligen sich auch die Bundesländer Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt an dem Programm, das wissenschaftlich begleitet wird.

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