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Thema : Verbraucherschutz

FAQ zu mit Fipronil belasteten Eiern

Letzte Aktualisierung: 23.12.2016

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1. Was ist Fipronil?

Fipronil ist ein chemisches Mittel, welches gegen Insekten eingesetzt wird (Insektizid).
In der Tiermedizin wird es bei Haustieren gegen Läuse, Milben, Flöhe und Zecken eingesetzt. Fipronil darf nicht bei lebensmittelliefernden Tieren angewendet werden und damit auch nicht bei Legehennen.
Nachweisbare Rückstände von Fipronil dürfen in Lebensmitteln nicht vorhanden sein. Daher ist es verboten, mit Fipronil belastete Lebensmittel in den Verkehr zu bringen.

2. Welche Rückstandshöchstgehalte gelten für Fipronil in Eiern?

Für Fipronil gibt es keine festgelegten Rückstandshöchstgehalte. Daher gilt die technisch mögliche Nachweisgrenze von 0,005 mg/kg. Dies ist der geringste Wert, der von einem Labor gemessen werden kann.

3. Was passiert, wenn Fipronil nachgewiesen wird?

Die Lebensmittel sind nicht verkehrsfähig, d. h. sie dürfen nicht verkauft werden und werden ggf. aus dem Handel genommen.
Auf www.lebensmittelwarnung.de kann man sich laufend informieren, welche Lebensmittel betroffen sind.

4. Wie kommt Fipronil in Eier?

Derzeit wird vermutet, dass Fipronil den Stallreinigungs- / Desinfektionsmitteln wie beispielsweise Dega-16 und Copper Boost zugesetzt wurde. Der Wirkstoff Fipronil ist kein regulärer Bestandteil dieser Stallreinigungs- / Desinfektionsmittel. Man geht aktuell davon aus, dass das Insektizid Fipronil verbotenerweise zugemischt wurde, um eine bessere Wirkung gegen die rote Vogelmilbe zu erreichen. Wer das Mittel zugemischt hat, ist derzeit nicht bekannt. Die niederländischen und belgischen Behörden ermitteln.

5. Wie gesundheitsschädlich ist Fipronil für den Menschen?

Nach der aktuellen Risikoeinstufung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) besteht bis zu einer Fipronilkonzentration von 0,72 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Ei bei einem üblichen Verzehr von Hühnereiern kein akutes gesundheitliches Risiko.

Der bislang höchste gemessene Wert in Belgien lag bei 1,2 mg Fipronil / kg Ei. Rein rechnerisch kann somit ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 65 kg 7 Eier mit einem Gehalt von 1,2 mg/kg Ei innerhalb von 24 Stunden essen, ohne dass die akute Referenzdosis überschritten wird. Ein Kind mit einem Körpergewicht von 10 kg kann rein rechnerisch ein Ei innerhalb von 24 Stunden essen, ohne dass die akute Referenzdosis überschritten wird. Solange die akute Referenzdosis unterschritten wird, ist eine akute Gesundheitsgefährdung unwahrscheinlich.

Die amtlichen Untersuchungsergebnisse für die nach Deutschland gelieferten Eier lagen bislang deutlich unterhalb dieses Wertes. Dennoch sollten aus Gründen der Vorsorge grundsätzlich alle Eier, die einen Stempelaufdruck aufweisen, der bei www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht ist, nicht verzehrt werden. Diese Empfehlung gilt unabhängig vom tatsächlichen Fipronilgehalt und für alle Verbrauchergruppen, insbesondere auch für Kinder.
Weitere Informationen zur gesundheitlichen Risikobewertung sind zu finden unter
Weitere Informationen zur gesundheitlichen Risikobewertung

6. Welche Eier sind mit Fipronil belastet und woran erkennt man sie?

Hierfür muss man sich die Stempelnummer auf den Eiern anschauen um zu überprüfen, ob diese Eier zu den belasteten Chargen gehören. Die belasteten Chargen sind auf www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht und werden laufend aktualisiert.

Belastete Eier, die in den Niederlanden in den Handel gelangt sind:

Belastete Eier in den Niederlanden (niederländisch)

7. Was bedeutet die Stempelnummer?

Die Kennzeichnung der Eier ist EU-weit verbindlich geregelt und muss auf jedem verkauften Ei aufgestempelt sein. Die erste Zahl kennzeichnet das Haltungssystem (0 = Ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung), die darauf folgenden Buchstaben bezeichnen das Herkunftsland und der Rest der Zahlenfolge dient der Identifizierung des Betriebs.

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Kennzeichnungsregelungen für Eier

8. Was ist zu tun, wenn man belastete Eier gekauft hat?

Das schleswig-holsteinische Verbraucherschutzministerium rät dazu, Eier mit bei www.lebensmittelwarnung.de aufgeführten Stempelnummern nicht zu verzehren, sondern über die Restmülltonne zu entsorgen oder sie zu dem Geschäft zurück zu bringen, in dem sie gekauft wurden.

9. Reduziert sich der Gehalt an Fipronil durch kochen / braten / backen?

Nach derzeitigen Kenntnisstand nein.

10. Wie viele Legehennenbetriebe und welche Haltungsformen sind betroffen?

Nach bisherigen Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass mehr als 150 niederländische, vier deutsche und ein belgischer Betrieb betroffen sind. Es ist zu erwarten, dass weitere Betriebe bekannt gemacht werden. Es sind sowohl Eier aus ökologischer Erzeugung, aus Freilandhaltung, als auch aus Bodenhaltung betroffen.

11. Sind auch schleswig-holsteinische Eier betroffen?

Es liegen derzeit keine Hinweise vor, dass Eier aus schleswig-holsteinischer Erzeugung mit dem bei lebensmittelliefernden Tieren verbotenen Wirkstoff Fipronil belastet sein könnten. Erste vorsorgliche amtliche Proben aus unterschiedlichen Legehennenbetrieben auf Fipronil waren negativ.

Eier aus Schleswig-Holstein haben an 2. bis 5. Stelle des Stempeldrucks auf dem Ei "DE-01".

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