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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Wertschätzen statt wegwerfen

Jedes Jahr werden in Deutschland rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Damit soll nun Schluss sein.

Letzte Aktualisierung: 19.10.2017

Welker Salat, schrumpelige Möhren, Äpfel mit Druckstellen - der Großteil der Lebensmittel, die wir wegwerfen, ist noch essbar. Obst und Gemüse machen rund die Hälfte des Lebensmittelabfalls aus, danach folgen Brot und Nudeln sowie Reste von gekochtem Essen. So landen allein in deutschen Privathaushalten pro Person durchschnittlich rund 82 Kilogramm Lebensmittel in der Tonne.

Ressourcen schonen

"Wer Lebensmittel wegwirft, vergeudet sinnlos wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie, Boden und nicht zuletzt die Arbeit, die die Menschen für Erzeugung, Verarbeitung und Transport aufgewendet haben, sagte Umweltminister Robert Habeck. Das Engagement gegen Lebensmittelverschwendung helfe dabei die Herausforderungen unserer Zeit zu lösen. Deshalb werde die Landesregierung das Thema in der laufenden Legislaturperiode angehen. "Dies ist auch ein Ausdruck globaler Verantwortung."

Verschwendung den Kampf ansagen

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat nun unter www.lebensmittelwertschaetzen.de eine Internetplattform eingerichtet, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Hier werden Projekte und Initiativen vorgestellt, die gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln vorgehen.

Engagement gegen Lebensmittelverschwendung ist ein Ausdruck globaler Verantwortung.

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Dr. Robert Habeck

Drei Projekte aus dem echten Norden

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Hunkelstide

Obst und Gemüse, das zu groß, zu klein oder zu schief gewachsen ist, Flecken oder weiche Stellen hat, erreicht den Endverbraucher in der Regel nicht, sondern wird schon vorher aussortiert.

Aus eben diesen Früchten, die keiner haben möchte, stellt die Firma Hunkelstide aus Schwartbuck (Kreis Plön) seit 2011 Trockenobst und Marmeladen her. Der Name stammt übrigens aus dem Plattdeutschen: "Gehunkels" ist der niederdeutsche Ausdruck für Fallobst, "Tide" bedeutet Gezeitenwechsel.

Das Unternehmen belegte 2014 den dritten Platz beim Nachhaltigkeitspreis des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums.

Essen im Eimer

Seit 2012 diskutieren die Mitarbeiter des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein regelmäßig mit Schulklassen, Konfirmanden- und Jugendgruppen über die Folgen von Lebensmittelverschwendung. Im Vordergrund steht dabei immer die Frage, was der Einzelne tun kann, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

Ein 30-minütiger Films bietet den Jugendlichen zahlreiche Beispiele, um das eigene Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Das Diakonische Werk konnte so nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren auf etwa 100 Veranstaltungen rund 3.000 Jugendliche erreichen.

Nachhaltige Entwicklung in der Gemeinschaftsverpflegung

Bio in der Betriebskantine, saisonale Produkte in der Mensa - Nachhaltigkeit wird auch bei der sogenannten "Außer-Haus-Verpflegung" immer wichtiger.

In Schleswig-Holstein sitzen derzeit Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, des Umwelt- und des Sozialministeriums sowie Mitglieder der Wertschöpfungskette zusammen, um Handlungsempfehlungen für den Bereich "Gemeinschaftsverpflegung" zu erarbeiten.

In mehreren Workshops geht es darum, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Am Ende sollen ein gemeinsames Leitbild sowie Nachhaltigkeitskriterien stehen, um einen Bewusstseinswandel bei allen Beteiligten einzuleiten. Die Ergebnisse werden im November der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein globales Problem

App "Beste Reste"

info Die App Bundes-ernährungsministeriums gibt hilfreiche Ratschläge zur Lagerung von Lebensmitteln und stellt mehr als 450 Rezepte zur Resteverwertung vor.

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Auf der ganzen Welt werden Lebensmittel verschwendet. Gleichzeitig haben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) rund 815 Millionen Menschen nicht genug zu essen. In ihren Nachhaltigkeitszielen vom September 2015 hat die UN das Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und den Hunger in der Welt zu beenden. In Deutschland arbeiten Bund und Länder gemeinsam an einer nationalen Strategie, um diese Ziele zu erreichen.

Zu gut für die Tonne

Dafür sollen unter anderem besonders vorbildliche Projekte ausgezeichnet werden. So läuft etwa derzeit die Bewerbungsfrist für den Bundeswettbewerb "Zu gut für die Tonne". Bis zum 31. Oktober können sich Bürger und Initiativen mit ihren Projekten bewerben, die Lebensmittelverschwendung eindämmen sollen. Aus allen Bewerben wählt eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die besten Projekte aus. Die Preisträger werden Anfang 2018 geehrt. Weitere Informationen zu dem Wettbewerb unter www.zugutfuerdietonne.de

Weitere Informationen

Plattform "Lebensmittel wertschätzen"

Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen

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